Dienstag, 9. Dezember 2008

Großherzog gegen Euthanasie


Großherzog Henri von Luxemburg hat sich geweigert, ein Gesetz zu unterzeichnen, das aktive Sterbehilfe durch einen Arzt erlauben soll. Im Februar hatte das Parlament das Gesetz mit knapper Mehrheit beschlossen. Der christdemokratische Premierminister von Luxemburg, Jean-Claude Juncker, will nun per Verfassungsänderung die Vollmacht des Herzogs einschränken, damit das Gesetz doch noch in Kraft treten kann. Luxemburgs Kirche hatte sich über das Euthanasie-Vorhaben sehr besorgt gezeigt. Nach Medienangaben zeigt sich der Großherzog mit einer Beschneidung seiner Macht einverstanden. Henris Geste hat ein Vorbild: den verstorbenen belgischen König Baudoin. Dieser war als König zurückgetreten und erst einige Tage später wieder in sein Amt zurückgekehrt, um ein Abtreibungs-Gesetz nicht unterzeichnen zu müssen. Ein ähnliches Verfahren ist in Luxemburg rechtlich offenbar nicht möglich. Der für den Lebensschutz zuständige Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Bischof Rino Fisichella, kritisierte die Pläne zur Verfassungsänderung. Luxemburg würde sich damit in den Schatten derjenigen Staaten stellen, welche das traurige Schicksal der Euthanasie akzeptiert hätten, so Fisichella gegenüber der italienischen Zeitung "l´Avvenire". (avvenire/rv) 05.12.08