Dienstag, 15. Dezember 2009

Die Leugnung des göttlichen Ursprungs der öffentlichen Gewalt führt in den sozialen Ruin


"Die von den Neuerern erfundenen Theorien haben bezüglich der staatlichen Gewalt den Menschen bereits sehr bittere Früchte gebracht, und es ist zu befürchten, dass sie in späteren Zeiten noch das Äußerste an Unglück bringen werden. Denn das Recht des Gebietens nicht auf Gott als auf dessen Ursprung zurückbeziehen zu wollen: das ist nichts anderes, als der staatlichen Gewalt ihren schönsten Glanz zu rauben und ihren Lebensweg zu durchschneiden. Wenn sie sagen, jene (Gewalt) hänge vom Machtspruch der Volksmenge ab, so ist erstens diese Meinung trügerisch; außerdem aber lassen sie die höchste Würde auf einem viel zu schwachen und unbeständigen Fundament ruhen. Denn durch solche Meinungen werden die Regungen der Leidenschaften im Volk gleichsam aufgestachelt, so dass dieses sich um so mehr in Dreistigkeit erhebt, und es wird zu großen Schadendes Staatswohles in seiner blinden Erregung auf dieser abschüssigen Bahn leicht in offene Empörung hinabsinken. In der Tat folgen auf die sogenannte 'Reformation', besonders in Deutschland, dann alsbald Aufstände und höchst verwegene Empörungen, als deren Führer und Förderer die geistliche und die weltliche Gewalt durch ihre neuen Theorien von Grund auf bekämpft haben; und so sehr wütete der Bürgerkrieg mit Feuer und Schwert, dass fast kein Ort von blutigen Unruhen verschont blieb."


Aus der Enzyklika "Diuturnum illud" von Leo XIII. am 29.6.1881

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