Mittwoch, 10. Dezember 2014

Gebet der hl. Therese von Lisieux

am Jahrestag ihrer Profess, den 8. September 1896


„O mein geliebter Jesus, wer könnte in Worte fassen, mit welcher Zärtlichkeit und welcher Milde du meine Seele führst!
Wer könnte sagen auf welche Art es dir gefällt mitten im düsteren Sturm deine Gnade leuchten zu lassen!
Jesus, das Gewitter tobte gar heftig in meiner Seele seit dem schönen Fest deines Sieges, dem strahlenden Osterfest.
Ich dachte an die geheimnisvollen Träume, die manchmal den Seelen gewährt werden, und meinte, das müsse ein gar schöner Trost sein.
Doch ich bat nicht darum.
Noch am Abend, da ich die Wolken betrachtete, sagte sich meine kleine Seele, dass die schönen Träume nicht für sie gemacht seien.
Und dann schlief ich mitten im Gewittersturm ein...

(Aus: „Gebete der Liebe“. Verlag Neue Stadt, München, Zürich, Wien. 1. Auflage 1990)

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