Dienstag, 15. August 2017

Maria Himmelfahrt


Das Gedenken an den Tod Mariens und damit auch an die Himmelfahrt Mariens war in der Kirche immer vorhanden. Frühe Belege dafür finden sich schon im vierten Jahrhundert in Syrien und im fünften Jahrhundert in Jerusalem. Wir feiern heute den großen Frauentag mit Kräuterweihe jedes Jahr am 15. August. Die künstlerische Darstellung der Himmelfahrt finden wir zumeist auf Gemälden. Die Barockzeit um 1700 bot mit ihrer Gestaltung des Altarraums zu großen Schaubühnen auch die Möglichkeit, ganze Gruppen von Statuen in den Hochaltar zu stellen. Dies ist in der Klosterkirche der Benediktiner in Rohr in Niederbayern in hervorragender Weise gelungen. Der Architekt und Bildhauer Egid Quirin Asam (1692-1750) zeigt dort wie die Muttergottes von Engeln getragen in den himmlischen Bereich empor schwebt. Die Muttergottesstatue ist das Zentrum des Hochaltars und das Zentrum der Kirche. Im unteren Teil des Hochaltars umstehen die staunenden Apostel das leere Grab. Die schwebenden Madonna ist das Glanzstück künstlerischer und technischer Leistung. „Das Kleid ist das einer Fürstin. Ihr fein geschwungener Körper, die Grazie der Bewegung, die feinen Hände, die Lieblichkeit des Gesichtes verraten königlichen Adel“ (Hausenstein). Ganz oben im Altar thront der Dreifaltige Gott — Vater, Sohn und Heiliger Geist. Gott-Vater und Gott-Sohn halten zusammen die Krone bereit, mit der sie die Muttergottes zur Königin des Himmels krönen werden. Die indirekte Beleuchtung und die Farben Gold und Braun verstärken die festliche Atmosphäre.
Der Glanz dieser Barock-Kirche lässt den Betrachter ahnen, wie viel schöner der Himmel über den Wolken sein muss. Papst Pius XII. hat 1950 die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel als Dogma bekräftigt, was in der Kirche schon immer geglaubt wurde. (Eduard Werner)

(Titelbild DER FELS August/September 2016)
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